Rot-Weiß Erfurt hatte sich heute wieder viel vorgenommen. Drei Punkte sollten es gegen Preußen Münster werden, die selbst aller Nöte ledig sind. Am Ende wurde es wieder nur ein Zähler. Doch die Krämer-Elf war vor gut 5200 Zuschauern nah dran und überzeugte durch hohe Einsatzbereitschaft aller Spieler.

Schon nach wenigen Minuten ging ein Raunen durch das Steigerwaldstadion. Es galt einem Sololauf von Aydin über die rechte Seite, dem eine fantastische Flanke folgte, die nur um Haaresbreite im Münsteraner Fünfmeterraum von Kammlott, der heute sein 250. Spiel für Rot-Weiß bestritt, verfehlt wurde. Das wäre ein Tor wert, und ein wundervoller Auftakt gewesen. So hieß es weiter arbeiten, rennen, schwitzen. Und sie waren bereit dazu. Eine erneute Flanke von der rechten Seite, diesmal kam sie von Menz, sah nunmehr Aydin selbst in der Abschlussposition. Doch auch er hatte mit dem Kopf kein Glück. Nach gut 20 Minuten tauchten dann die Gäste erstmals vor dem Erfurter Tor auf. Klewin musste dabei einen kernigen Schuss von Kobylanski zur Ecke abwehren und im Anschluss einen Kopfball von Kittner parieren. Erfurt war im Ergebnis das etwas bessere Team, attackierte, setzte den Gegner durch hohe Laufintensität unter Druck, tat sich aber im letzten Drittel immer wieder schwer. Deshalb versuchten die Jungs von Stefan Krämer es mit zunehmender Spieldauer auch aus der Distanz. Vocaj und Tyrala taten sich dabei insbesondere hervor.

Nach dem Wechsel hielt Erfurt das Tempo hoch, doch scheiterte die Mannschaft immer wieder an der Preußen-Abwehr. Der Gast konzentrierte sich früh auf das Erringen eines Zählers und kam selbst kaum noch vor das Erfurter Tor. Goalgetter Grimaldi wurde von Laurito komplett abgemeldet. So bot sich das Bild eines ständig anrennenden FC Rot-Weiß, dem das letzte Zuspiel, der finale Pass nicht gelingen wollte. Kurz vor dem Ende des Spiels dann auf beiden Seiten doch noch je ein Aufreger. Zunächst zwang der auf Seiten der Westfalen im 2. Durchgang eingewechselte Warschewski Erfurts sicheren Torwart Klewin zu einer Glanztat, dann rettete Al-Hazaimeh auf der Gegenseite nach einem wuchtigen Kopfball von Uzan für den bereits geschlagenen Preußen Torwart Schulze Niehues auf der Linie. So blieb es beim 0-0 und das Zittern geht bei Rot-Weiß weiter. Der Vorsprung auf Paderborn beträgt noch 4 Punkte.

Wir hatten zwar mehr Spielanteile, aber in Zonen, wo wir dem Gegner nicht weh getan haben. Ich hatte die Hoffnung bis zum Schluss auf den Lucky Punch, aber am Ende geht das Unentschieden in Ordnung."

Stefan Krämer

Leider erhielt Nikolaou in dieser Partie bereits seine 15. Gelbe Karte, so dass er in der kommenden Woche in Chemnitz nicht mitwirken kann.

23.04.2017 \ 1. Mannschaft