Die Geschichte ist kaum zu glauben und dennoch ist sie wahr. Das Eröffnungsspiel der neuen Erfurter Arena konnte nicht stattfinden, weil Borussia Dortmund auf dem Erfurter Flughafen keine Landeerlaubnis bekam. Während über dem Stadion die Sonne von einem stahlblauen Himmel lachte, verhinderte fünf Kilometer weiter Nebel die Landung der Dortmunder Maschine, die nach vielen Schleifen über der Stadt schließlich wieder in Richtung Dortmund abdrehen musste.

Mit Beginn der Eröffnungsfeierlichkeiten ab 13.00 Uhr ahnte noch niemand was geschehen sollte. Das Vorprogramm, mit einem Geigensolo von Fabian Fromm, zwei Gesangseinlagen von Sopranistin Maria Madalena Röder und dem Einmarsch von über 40 Erfurter Vereinen, die eine Stadionrunde drehten, lief noch ohne Probleme ab. Dann erreichten den FC Rot-Weiß Erfurt erste, besorgniserregende Informationen "aus der Luft", die BVB-Boss Watzke, der mit dem Auto gekommen war, am Stadionmikrofon bald bestätigen konnte. Sein Team kreise bereits zum vermehrten Male über der Thüringer Landeshauptstadt, ohne landen zu dürfen, da die Flugsicherung dies wegen Nebels und schlechter Sicht nicht zulasse. Im nur 5 Kilometer vom Erfurter Flughafen entfernten Stadion herrschte Ratlosigkeit. Hier konnte man sich bei strahlendem Sonnenschein solche Verhältnisse da draußen, quasi einen Steinwurf entfernt, kaum rational erklären. Cluseo, Star der Musikszene und heute auch im Stadion, war ebenso perplex, wie die Politiker Wolfgang Tiefensee, Matthias Machnig und Erfurts OB Andreas Bausewein. Auch RWE-Präsident Rombach rang um Worte. "Unfassbar, da warten alle diese Leute hier und Dortmund muss umkehren. Aber so verrückt das klingt, keiner ist Schuld an der Sache. Der Flugverkehr hat seine Regeln. Die Sicherheit geht immer vor". BVB-Boss Hans-Joachim „Aki“ Watzke versprach, dass das Spiel auf jeden Fall in diesem Jahr noch nachgeholt werden würde. Und RWE-Chef Rombach ergänzte: "Selbstverständlich behalten alle Karten dafür ihre Gültigkeit".

Dortmund landete übrigens später z.H. mit kaum noch Kerosin an Bord. Der Treibstoff war bei den vielen Schleifen über Erfurt knapp geworden.

Ein denkwürdiger Tag, der so schön hatte werden sollen und ein so jähes und unverhofftes Ende fand. Eine Geschichte, fast wie in dem alten Horrorstreifen: The Fog – Nebel des Grauens. Nur das hier und heute keiner zu Schaden kam. Aber das ist bei aller Betroffenheit über das ausgefallene Spiel am Ende die Hauptsache!



22.01.2017 \ FC RWE e.V.