Mit einem 1:0 – Auswärtssieg kommt der FC Rot-Weiß Erfurt vom Spiel beim VfB Germania Halberstadt zurück.

Im zweiten Spiel der englischen Woche ging es vor 1099 Zuschauern in Halberstadt am Dienstagabend bei hochsommerlichen Temperaturen schon etwasan die körperliche Schmerzgrenze. Willen und Überwindung waren gefragt, um den letztlich etwas glücklichen und mit Abgezocktheit eingefahrenen Sieg mitzunehmen.

Während Germania Halberstadt mit der Aufstellung aus dem sensationellen 5:0 – Auswärtssieg beim BFC Dynamo begann, tauschte RWE – Trainer Thomas Brdaric auf 2 Positionen gegenüber dem Auerbach-Spiel. Es begann Nicolai Lorenzoni in seinem ersten Pflichtspiel für RWE auf der Linksverteidigerposition für Glodi Zingu und George Kelbel auf der rechten Mittelfeldposition für Velimir Jovanovic.

Mit Spielbeginn legten beide Mannschaften trotz der Hitze gleich ordentlich los. Nach George Kelbel und Marcel Kaffenberger (2. und 3.Minute) waren es die Gastgeber, die anschließend zwei Abschluss Möglichkeiten hatten (4. und 5.Minute). Da ging es noch etwas unsortiert in der RWE – Abwehr zu, die sich im Spielverlauf jedoch immer stärker aufstellte und letztlich über 90 Minuten trotz sehr viel Druck der Halberstädter sich nicht überwinden ließ und überragend von Pierre Becken geführt und organisiert wurde.

Nach den ersten Minuten gelang es RWE dann vorerst nicht, zielstrebiger vor das Halberstädter Tor zu kommen. Hier zog die Germania ein temporeiches Spiel auf mit guter Spielanlage vor allem über die Außenbahnen. Der ehemalige RWE-Nachwuchsspieler Dustin Messing beschäftigte mehrfach Nicolai Lorenzoni. Die Mittelfeldspieler Tino Schulze – der eine starke Partie spielte – und Kay Michel zogen die Fäden bei der Germania.

In der 23.Minute gab es dann den ersten und einzigen sowie spielentscheidenden Eckball für Rot-Weiß in der Partie. Morten Rüdiger hob den Ball von links hoch Richtung langen Pfosten, George Kelbel köpfte Richtung Tor, Germania – Torwart Guderitz patschte den Ball mit einer Hand vor die Füße von Shala, der sofort abzog und die Latte traf. Ein Nachschuss von Rüdiger wurde geblockt, wieder landete der Ball bei Shala, der dann zum spielentscheidenden 1:0 aus wenigen Metern einschob.

Das beeindruckte die Gastgeber jedoch in keiner Weise. Die sehr junge Germania – Mannschaft – vor der Saison nach dem Abgang vieler Stammspieler überwiegend mit ehemaligen A-Junioren aus den Leistungszentren anderer Vereine neu aufgestellt – ging mit Tempo weiter ins Spiel auf das RWE – Tor. Tino Schulze (29.) und Kay Michel (31.) prüften dann die RWE – Abwehr.

Rot-Weiß hatte in der 41.Minute noch eine Chance durch Andis Shala, der einen verunglückten Abschlag des stellenweise unsicher wirkenden Germania – Torwarts Fabian Guderitz aus gut 35 Metern per Bogenlampe ins Tor schicken wollte, was jedoch nicht gelang.

In der zweiten Halbzeit – bei unverändert hohen Temperaturen von immer noch über 30 Grad – zog sich Rot-Weiß immer weiter tief in die Abwehr zurück und ließ die Germania spielen. So gestalteten sich die zweiten 45 Minuten zu einem Anrennen der nie aufgebenden Germania – Mannschaft um den Ausgleich. Neben den bereits auffälligen Tino Schulze und Kay Michel war es vor allem auch deren Kapitän Benjamin Boltze, der jetzt die Aktionen immer wieder mit antrieb. Dadurch entstand zunehmend Druck auf die rot-weiße Abwehr, weil keine zielstrebigen Entlastungsangriffe mehr zustande kamen. Oft wurde der Ball klärend herausgeschlagen in das Mittelfeld oder die Halberstädter Hälfte. Leider gewann RWE dort auch fast keine zweiten Bälle mehr, so dass die nie nachlassenden Gastgeber immer wieder neu anliefen. Allein gefährliche Abschlüsse fehlten ihnen. In der 59.Minute hob Benjamin Boltze einen Freistoß gefährlichRichtung Strafraummitte in den freien Raum – RWE – Torwart Lukas Cichos konnte das mit einer Hand vor einem heranstürmenden Halberstädter noch bereinigen. Mehrfach gelang es der Germania auch, sich zentral vor den RWE – Strafraum zu kombinieren. Abschlüsse wurden dann stets von einem RWE – Spieler geblockt. Flanken der Germania wurden meist von Pierre Becken, Petar Lela und Lukas Novy herausgeköpft. Da hatte RWE die Lufthoheit im Spiel.

Trainer Thomas Brdaric wechselte dann noch Tobias Hasse für George Kelbel, Velimir Jovanovic für Rico Gladrow und erstmalig Danilo Dittrich für Quentin Fouley ein, um noch einmal frische Spieler für die Schlussphase zu haben.

Velimir Jovanovic war es dann vorbehalten, in der 79.Minute den ersten Abschluss in der zweiten Halbzeit für Rot-Weiß zu setzen. Sein versuchter Heber war für Torwart Fabian Guderitz jedoch keine ernsthafte Gefahr.

Am Ende sicherte sich Rot-Weiß mit viel Abgeklärtheit in der Abwehr, Willen und Einsatzbereitschaft einen Sieg gegen in der zweiten Halbzeit spielerisch bessere Halberstädter, die jedoch zu keinen zwingenden Toraktionen kamen.

So steht mit Spielschluss für Rot-Weiß das dritte Spiel ohne Gegentor fest und 7 Punkte, was aktuell RWE einen Platz in der oberen Tabellenhälfte einbringt.

Am Sonntag steht dann als Abschluss der englischen Woche das Heimspiel gegen den aktuellen Spitzenreiter und Mitabsteiger Chemnitzer FC an. Dieses Spiel dürfte eine erste echte Standortbestimmung für RWE werden.

Nachdem in Halberstadt rund 500 RWE – Anhänger die Mannschaft wieder prächtig unterstützten, soll dann das heimische Steigerwaldstadion erneut eine stimmungsvolle Kulisse abgeben mit hoffentlich wieder zahlreichen RWE – Fans.

R.R.

09.08.2018 \ 1. Mannschaft