Obwohl der RWE nach dem torlosen Unentschieden am Nachmittag in der hessischen Landeshauptstadt seit nunmehr fünf Spielen ohne Sieg ist, hält die Mannschaft einen 5-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Da die Konkurrenz irgendwie auch auf der Stelle tritt, scheint der Kampf um den Klassenerhalt augenblicklich zu einen Schneckenrennen geworden zu sein, in dem jeder einzelne Punkt von großer Bedeutung ist. Diesen heute auswärts gewonnen zu haben, war für Erfurt sehr, sehr wichtig.

Das Team von Stefan Krämer, das heute auf die Gesperrten Tyrala und Kammlott verzichten musste, aber wieder mit Möckel und Menz zurückgreifen konnte, begann überlegen und durchaus schwungvoll und bestimmte das Geschehen in der ersten Viertelstunde. Allerdings vermochte sich Rot-Weiß dabei vor gut 2000 Zuschauern in der Brita Arena an der Berliner Straße in Wiesbaden keinen Abschluss zu erarbeiten.

Diese Überlegenheit verpuffte dann aber zusehends, denn allmählich legte Wiesbaden seine Zurückhaltung ab und tastete sich nach rund 15 Minuten selbst auch mal nach vorne. Dabei setzten sie offensiv bald auch ein paar erste Akzente, die Klewin jedoch zunächst nicht sonderlich beeindruckten. Erst als Andrich Maß nahm, musste sich der Rot-Weiß-Keeper erstmals auszeichnen (25.). Auf der anderen Seite fiel durch eine, aus Sicht der Gastgeber, unglückliche Aktion fast das 0-1. Nach einer Flanke von Menz prüfte Wiesbadens Innenverteidiger Mockenhaupt unfreiwillig seinen Torwart, doch Kolke brachte den Ball noch reaktionsschnell mit den Fingerspitzen über die Latte.(30.). Kurz darauf war leider schon Schluss für Menz, denn er verletzte sich und wurde durch Odak ersetzt (38.). Bis zur Pause tat sich auf beiden Seiten nicht mehr viel und so ging es torlos in die Kabinen.

Der 2. Durchgang war erst drei Minuten alt, als einige der gut 400 mitgereisten Erfurter Fans ein deja-vu Erlebnis mit einer Schiedsrichterentscheidung (wie in einigen Spielen der letzten Wochen) gehabt haben werden. Wiesbadens Torwart war aus seinem Kasten gestürmt und in seinem Strafraum mit Uzan aneinandergeraten. Was nach Elfmeter roch, sah die Schiedsrichterin aber anders Sie gab nachfolgend an Stelle eines erhofften Elfmeters nur Eckball für Rot-Weiß. Uzan hatte sich bei der Aktion offenbar aber verletzt, denn er musste kurze Zeit später gegen Bieber ausgewechselt werden. Die Partie wurde in der weiteren Folge immer ruppiger, so dass der Spielfluss auf der Strecke blieb. Aydin hatte in der Schlussphase für Rot-Weiß die zwei vielleicht besten Möglichkeiten noch zu einem Treffer zu kommen. Beim ersten Mal stand er nach einer Flanke von Odak dem Tor sehr nahe, schoss allerdings drüber. Der Treffer hätte aber ohnehin nicht gezählt, da er im Abseits stand ( 69.). Beim zweiten Mal klärte Wiesbadens Torwart einen abgefälschten Freistoss von ihm noch zur Ecke. Aydin war es auch, der ein anderes Mal, da freilich in der Rolle des Vorbereiters, Kapitän Erb eine Kopfballchance ermöglichte, die auch verheißungsvoll aussah. Auf der anderen Seite waren die Hessen zwar auch um den Siegtreffer bemüht, wechselten auch hinten raus noch offensiv ein, blieben aber letztlich auch ohne Fortune.So endete die Sache schlussendlich mit einem leistungsgerechen Remis.

Im Erbgebnis war es dabei ein allenfalls durchschnittliches Drittligaspiel, ohne Pfiff und prickelnde Torraumszenen. Was bleibt, ist der Punktgewinn für unsere Mannschaft, die sich auch so - peu-a-peu - dem Saisonziel Klassenerhalt zu nähern scheint.

Wir sind gut ins Spiel reingekommen mit sauberen Ballpassagen, ohne aber vorn zum Abschluss zu kommen. Die beste Phase für Wehen war von der 55. bis zur 70. Minuten. Da haben wir zu tief gestanden. Über weite Strecken haben sich beide Mannschaften egalisiert. Am Ende geht das 0:0 in Ordnung."

Stefan Krämer, RWE-Trainer

RWE bleibt vorerst auf Rang 16, jedoch sind morgen auch noch einige Spiele mit bedeutung für das untere Drittel der Tabelle. Am nächsten Wochenende, dem Ostersamstag, kommt Aufstiegsanwärter Holstein Kiel in das Steigerwaldstadion.

08.04.2017 \ 1. Mannschaft