Drei Tage nach dem famosen Auswärtserfolg in Paderborn hat der RWE daheim nachgelegt. Vor 4329 Zuschauern besiegte die Mannschaft den VfL Osnabrück mit 1-0 durch ein Tor von Daniel Brückner. Im selben Maße wie die Niedersachsen dadurch einen Dämpfer im Kampf um den Aufstieg erhielten, konnte Erfurt wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Mit jetzt 35 Zählern haben die Jungs von Stefan Krämer jedenfalls schon gehörigen Abstand nach unten geschaffen.

Im Vergleich zum Paderborn-Spiel gab es zwei Veränderungen in der Rot-Weißen Elf. Mittelfeldspieler Liridon Vocaj war wegen der zehnten Gelben Karte gesperrt. Für ihn rückte Luka Odak nach. Carsten Kammlott musste wegen Rückenproblemen passen. Tugay Uzan begann dafür auf der Center-Position. Sebastian Tyrala bestritt sein 100. Drittligaspiel für Rot-Weiß.

In einem insgesamt chancenarmen ersten Durchgang neutralisierten sich beide Mannschaften zunächst weitgehend im Mittelfeld. Die beste Möglichkeit hatten lange Zeit nur die Gäste, für die 10-Tore-Mann Kwasi Okyere Wriedt mit einem gewaltigen Freistoss aus 28 Metern nur den Pfosten traf. Kurz vor der Pause belohnte sich der RWE dann aber für eine aufopferungsvolle, vor allem läuferisch großartige Darbietung. Daniel Brückner bereitete sein Tor des Tages dabei selber vor. Ein kurzer Antritt aus dem zentralen Mittelfeld heraus, ein Pass auf den linken Flügel zu Luka Odak, der umgehend wieder in den Strafraum flankte und dort wieder Brückner fand und es stand 1-0. Eine fabelhafte Vorstellung des Routiniers (42.).

Nach dem Wechsel lief Osnabrück ohne Ideen das Erfurter Tor an und Rot-Weiß verlegte sich aufs Kontern. Die Präzision mit der die Erfurter Abwehr dabei arbeitete und den Gästen immer wieder den Zahn zog, dazu die weiten Wege, die die Mitspieler davor immer wieder bereit waren zu gehen, war imponierend. Osnabrück wurde von Minute zu Minute mehr und mehr mürbe gemacht. Die Gastgeber hätten nach einer knappen Stunde sogar auf 2:0 erhöhen und das Spiel vorzeitig entscheiden können. Theodor Bergmann gewann ein Laufduell, legte im gegnerischen 16er für Tyrala auf, der den Ball, frei vor Osnabrücks Keeper Marius Gersbeck stehend aber nicht voll traf und rechts am Kasten vorbei schoss. Er hätte eine gute Leistung in seinem 100. Einsatz für Erfurt mit diesem Tor krönen können. Aber auch so reichte es auch mal daheim wieder zu einem Dreier, weil alle Spieler alles gaben was ihnen möglich war. Schade nur, dass Jannis Nikolaou die zehnte Gelbe Karte kassierte und ist im nächsten Spiel beim MSV Duisburg gesperrt ist.

Für heute aber gilt: Wir dürfen uns freuen über jetzt 35 Punkte und - jedenfalls bis morgen - über Platz 11.

Wir hatten zu Beginn der ersten Halbzeit keinen Zugriff, sodass ich nach zehn Minuten umgestellt habe. Nach unserer Führung hatte ich ein gutes Gefühl. Keiner war sich zu schade, einem Zweikampf aus dem Weg zu gehen. Wir haben gut verteidigt. Meine Mannschaft hat alles reingefeuert. Wir haben uns am Ende die drei Punkte verdient."

Stefan Krämer RWE-Trainer

Der Trainer und seine Crew sassen übrigens heute auf der "falschen" Trainer- und Auswechselbank, nämlich dort, wo ansonsten seit Jahr und Tag die Gäste ihre Plätze einnehmen. Der Aberglaube hat offenbar geholfen !

14.03.2017 \ 1. Mannschaft