Rot-Weiß Erfurt hat drei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gewonnen. Eine großartig kämpfende Mannschaft gewann vor 1441 Zuschauern im Kölner Südstadion durch einen Treffer von Kammlott mit 1-0.

Mit einer Schrecksekunde schon nach wenigen Minuten begann das Spiel für Erfurt als Kölns Dahmani nach Ecke von Pazurek aus drei Metern Klewin zu einer Glanztat zwang. Mit tollem Reflex verhinderte der Erfurter Schlussmann einen frühen Rückstand. Auf der Gegenseite verpasste der heute formidable Bergmann nach Anspiel von Nikolaou ebenfalls eine gute Möglichkeit (13.). Drei Minuten später jedoch klingelte es im Kasten der Fortuna. Odak flankte von links und in der Mitte vollendete Kammlott mit dem Oberschenkel zur Führung für die Rot-Weißen (16.). Schon sein 10. Saisontor. Köln mühte sich, bekam aber nichts gebacken. Zu ideen- und mutlos trat die Fortuna auf. Oliveiras Kopfballchance nach 24 Minuten war alles, doch der Ball ging deutlich am Tor vorbei. Erfurt dagegen giftig und mit hoher Laufbereitschaft. Die Abstimmung stimmte. Ganz stark vor allem die Vorstellung der Defensive. Und im Mittelfeld taten sich insbesondere Nikolaou und Bergmann mit großer Übersicht hervor. Um ein Haar hätte kurz vor dem Seitenwechsel Aydin, der heute wieder von Beginn an ran durfte, sogar auf 2-0 erhöht, aber Kölns Keeper Boss lenkte den scharfen Schuss zur Ecke.

"Wir müssen zur 2. Halbzeit die Spielgeschwindigkeit erhöhen“.
Fortuna-Trainer Uwe Koschinat in der Pause
Verwunderung nach Wiederanpfiff beim Erfurter Anhang, denn Kammlott kehrte nicht wieder auf das Spielfeld zurück, wurde vielmehr durch Benamar ersetzt. Der Goalgetter hatte sich kurz vor Ende der 1. Halbzeit an der Hüfte verletzt und konnte nicht mehr weitermachen.

Doch auch ohne den Torjäger hatte Erfurt auch im 2. Durchgang die Sache im Griff, obwohl die Kölner etwas stärker wurden und mehr Spielanteile hatten. Doch vermochten sie sich bis zur 70. Minute keinerlei verwertbare Möglichkeiten herauszuspielen und schon gar nicht die vom Trainer in der Pause geforderte Spielgeschwindigkeit zu erhöhen. Der eingewechselte Theisen vergab aber in dieser Spielminute den möglichen Ausgleich. Zuvor hatte Möckel allerdings nach einer Serie von Eckbällen für Erfurt auch schon eine dicke Chance gehabt. Kurz vor dem Ende vertändelte Benamar nach einem Konter über rechts noch das 0-2, als er alleine vor dem Kölner Torwart auftauchte, jedoch scheiterte.Doch den Sieg hielten die Erfurter fest und hatten ihn auch verdient.

"Wir waren in einer besonderen Drucksituation. Diese hat bei uns den unbedingten Willen ausgelöst, aus Köln etwas mitzunehmen.“
Stefan Krämer, Trainer RWE

"Eine absolute Bankrotterklärung von uns, dieses Spiel."
Uwe Koschinat, Trainer Fortuna Köln
Nachdem sich die Rot-Weißen, wie im Vorjahr, wieder an Fortuna Köln aufgerichtet haben, steht kommende Woche ein „6 Punkte-Spiel“ gegen Aufsteiger FSV Zwickau an. Behielte der RWE auch in diesem Heimspiel die Oberhand, dann sähe es im Abstiegskampf sehr gut aus.



25.02.2017 \ 1. Mannschaft