Vor 4400 Zuschauern mühten sich die beiden Partnerstadtvereine bei schönstem Frühlingswetter vergeblich darum den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Doch gelang es am Ende der 90 Minuten keiner Seite. Unzufrieden waren beide Trainer deshalb im Nachgang nicht.

Nach dem Ablauf seiner Sperre kam Nikolaou ebenso wieder in die Erfurter Startelf zurück, wie der zuletzt angeschlagene Kammlott. Das Spiel sah auf beiden Seiten lange sehr zerfahren aus und war von vielen Fehlpässen gekennzeichnet. Erst allmählich gewann es an Kontur. Nach 21 Minuten hatten dann die Rheinhessen die erste Torchance der Begegnung. Und gleich eine Doppelte. Zunächst scheiterte Mörschel an Klewin, dann versemmelte Trümner im Nachschuss abermals, weil er den Ball nicht richtig traf. Erfurt antwortete mit einem satten Linksschuss von Uzan (26.). Kurz vor der Pause dann wieder die Gäste. Nach einer Ecke von Halimi parierte Klewin einen Kopfball von Sliskovic. Doch im Gegenzug bekam auch der Mainzer Torwart wieder zu tun. Menz zwang Watkowiak zu einer starken Fußabwehr.

Klewin stand gleich zum Anfang der zweiten Hälfte dann wieder im Brennpunk. Zunächst klärte er einen Schuss von Trümner mit dem Kopf zur Ecke. Kurz darauf rettete er gegen den einschussbereiten Mörschel. Dann schwang sich auf Erfurter Seite der unermütlich kämpfende und rennende Uzan auf, das Leder im Kasten der Mainzer Bundesligareserve unterzubringen. Dreimal bot sich ihm die gelegenheit dazu, doch verpasste er die Führung jedermal knapp. Auch der in der Schlussphase für Kammlott eingewechselte Aydin hatte bei seiner zwingendsten Aktion kein Glück. Nach einem von den Mainzern verdaddelten Eckball und einem Zuspiel von Tyrala, zog er spurtstark aber von zwei Gegenspielern arg bedrängt los und setzte seinen 20 Meter-Schuss so leider nur über das linke Lattenkreuz. Als die ersten Zuschauer begannen abzuwandern, wäre Mainz, das in den letzten 10 Minuten der Begegnung mehr in einen Dreier investierte, um ein Haar tatsächlich doch noch der Sieg gelungen. Häusl köpfte den Ball in der Schlußminute aber an die Latte.

So blieb es schließlich beim torlosen Remis in einer alles in allem schmucklosen Begegnung, in der RWE zwar mehr Spielanteile, die Gäste dagegen die klareren Tormöglichkeiten hatten. Doch beide Trainer waren über die Punkteteilung nicht unzufrieden und werteten es im Anschluss jeweils als Erfolg:

Wir haben jetzt in den letzten vier Auswärtsbegegnungen 10 Punkte gemacht. Ich glaube, dass wir noch nicht abgeschrieben sind. Da geht noch was".

Sandro Schwarz, Trainer des FSV Mainz 05 II

Die ersten 20 Minuten sind wir mit der Mainzer Raute nicht zurechtgekommen. Wir haben danach umgestellt. Unser Spiel ist dadurch besser geworden. Das Remis zur Pause ging in Ordnung. In der zweiten Halbzeit war ich zufrieden. Unsere beste Phase war zwischen der 50. und 70. Minute. Ab der 85. Minute haben wir nichts Gefährliches nach vorn zustande gebracht. Ich bin mit dem Punkt dennoch zufrieden. Erst am Ende der Saison wird man sehen, was er wert war."

Stefan Krämer, Trainer des RWE


Kommenden Samstag spielt Erfurt, das nach den Resultaten des 29.Spieltages jetzt 5 Zähler Abstand auf die Abstiegszone hat, beim 1. FC Magdeburg. Eine schwere, aber keine unlösbare Aufgabe, wie das Hinspiel (1-0) gezeigt hat.


25.03.2017 \ 1. Mannschaft