Im Januar wechselte Osayamen Osawe zum FC Rot-Weiß Erfurt und verstärkte unsere Besetzung in der Sturmspitze. Wir sprachen mit ihm nach seinem Premierentor gegen Hertha BSC II.

Osayamen Osawe im Interview


Du bist jetzt nicht nur seit zwei Monaten bei RWE, sondern auch in Erfurt. Wie wohl fühlst du dich in der Stadt?

Ich fühle mich sehr wohl und habe mich gut eingelebt. Da muss ich auch meinen Mitspielern danken, die mich vom ersten Tag an willkommen haben. Durch sie hatte ich es leicht, mich schnell wohl und integriert zu fühlen.

In der Jugend warst du Spieler bei den Blackburn Rovers, die seinerzeit noch in der Premier League spielten. Verspürt man dort als junger Spieler besonders großen Druck?

Von meinem 16. Lebensjahr an habe ich für die zweite Mannschaft der Blackburn Rovers gespielt. Die erste Mannschaft jeden Tag zu sehen war super, aber es hat mir nicht zusätzlich Druck gemacht. Vielmehr hat es mich noch krasser motiviert, alles für das Erreichen meiner Ziele zu tun. Als junger Spieler ist die erste Mannschaft natürlich das Hauptziel, erst recht, wenn sie Premier League spielt.

Mit dem Halleschen FC und dem 1. FC Kaiserslautern hast du in Deutschland schon für traditionsreiche Klubs mit starker Fangemeinschaft gespielt. Wie wichtig sind dir Tradition und Fans beim Verein, für den du spielst?

Für mich sind Traditionsklubs die besten in Deutschland. Wie hier in Erfurt, du spürst einfach die Leidenschaft der Fans in jedem einzelnen Spiel. Das macht diese Vereine mit großer Tradition so besonders.

Vier Spiele hast du für Halle schon gegen unseren FC Rot-Weiß bestritten, zwei davon im Steigerwaldstadion. In den vier Partien hast du sogar zwei Mal getroffen. Was für Erinnerungen hast du an die Spiele gegen uns?

Die Spiele habe ich nicht mehr so gut in Erinnerung, das Stadion und die Fans habe ich nicht vergessen. Ich kann mich noch gut an das alte Stadion erinnern, die alte Haupttribüne, das Marathontor. Ich habe davon gehört, dass Erfurt einst in den höchsten Ligen gespielt hat. Wir hoffen, dort bald wieder spielen zu dürfen.

Den Großteil deiner Tore hast du in Deutschland geschossen. Gibt es einen Unterschied zum englischen Spielstil, der dir entgegenkommt?

Ich glaube, der Fußball, der gespielt wird, ist der gleiche. Es kommt immer sehr viel auf den Trainer an, mit dem man zusammenarbeitet. Der größte Unterschied zu Deutschland ist, dass du in England deutlich mehr Spiele hast und so natürlich viel weniger Zeit zum Trainieren.

Gegen Hertha II hast du im vierten Einsatz dein erstes Tor für Rot-Weiß geschossen. Was war das für ein Gefühl, vor den mitgereisten Fans jubeln zu dürfen?

Die Fans sind absolut fantastisch, es war mir eine riesige Ehre, mit ihnen mein erstes Tor feiern zu dürfen. Sie bringen eine ganz besondere Energie in die Spiele, es fühlt sich wirklich so an, als hätten wir einen Mann mehr auf dem Feld.

Mit 29 Jahren könnte man sagen, du bist im perfekten Alter für einen Mittelstürmer. Was willst du in deiner Karriere noch erreichen?

So individuell denke ich bei meinen Zielen gar nicht. Ich will einfach mit meiner Mannschaft und meinen Teamkollegen so erfolgreich wie möglich sein. Ziel Nummer Eins ist, RWE beim Aufstieg in die dritte Liga zu helfen.

Hast du ein bestimmtes Ritual, das dich am Spieltag auf ein Spiel vorbereitet?

Um mich in Spieltags-Stimmung zu bringen, höre ich sehr gern die passende Musik. Die hilft mir oft dabei, mich mental auf das Spiel vorzubereiten.


Interview: Jannis Gante

11.04.2023