Der RWE konnte nichts für die zweimalige Spielverlegung. Einzig die Sicherheitsbedenken der Polizei, die auch der DFB bewertete und als sachgerecht akzeptierte, waren der Grund für die Ansetzung am Montag (18.30 Uhr)

Wenn es nun am Montag zum Kreuzen der Klingen in sportlicher Hinsicht kommt, dann erwarten die Fans auf beiden Seiten ein rassiges Derby. Nach den letzten Resultaten ist der RWE dabei besonders in der Pflicht. "Wir wollen alles reinwerfen und gewinnen", sagte denn auch Trainer Christian Preußer auf der Pressekonferenz. Noch am vergangenen Dienstag hatte sein Kapitän, Sebastian Tyrala, auf der MGV eine flammende Rede gegen die Krise gehalten. Dabei hatte er weder sich noch die Mannschaft geschont und von Fehlern freigesprochen. Aber er appellierte auch an die Fans sich in der momentan schwierigen Phase an die Seite der Mannschaft zu stellen. Auf der Pressekonferenz untermauerte er dies abermals: "Wir kommen nur zusammen da unten raus. Pfiffe helfen nicht, sie verunsichern nur noch mehr. Wir arbeiten gut und sind sicher die Kurve zu kriegen. Aber Fans und Mannschaft müssen sich gegenseitig stützen".

Christian Preußer weiß, dass 21 Punkte nach Abschluss der Hinrunde alles andere als ein Ruhekissen ist. "Wir wollen in der nun beginnenden Rückrunde deutlich mehr als 21 Punkte einfahren". Der kommende Gegner ist ideal, um sich wieder aufzurichten. Die Gäste von der Elbe spielen eine starke Saison als Aufsteiger, sind aber auswärts noch ohne Dreier. Dieses Manko teilen sie übrigens mit dem RWE. Der kann aber nun daheim auftrumpfen. Das konnte die Mannschaft bis zum Kiel-Spiel auch ganz gut. "Wir müssen wieder mit dem Leidenschaftsmodus der Spiele davor an die Sache herangehen", so Preußer, der sich, wie seine Jungs auch, darüber freut auch mal z.H. unter Flutlicht anzutreten. Die Gäste beurteilt er zwar positiv ("Sie haben eine gute Ballance zwischen Abwehr und Angriff und mit den lange für Erfurt spielenden Beck und Handke zwei tolle Spieler, die besonders motiviert sein werden"), will aber mehr auf sein Team schauen und "Dinge, die wir beeinflussen können, dann auch beeinflussen". Dem ungewöhnlichen Spieltermin geschuldet, hat der Trainer den Trainingsrhythmus ab Freitag bis zum Montag auf eine Einheit pro Tag gedrosselt.

Schmerzlich für die Rot-Weißen Planspiele gegen den FCM ist der Ausfall von Top-Torjäger Carsten Kammlott, der eine Gelbsperre absitzen muss. Dafür ist Luka Odak nach langer Verletzungspause und intensivem Aufbautraining wieder ganz nah dran. Vielleicht reicht es schon für Montag. Ansonsten sind alle Spieler fit.

Im Steigerwaldstadion steigt Montag i.Ü. das 60. Duell zwischen den alten Rivalen seit 1965. Magdeburg gewann mit 22 Spielen etwas häufiger. Aber die 19 Erfurter Erfolge konnten 14 Mal im Steigerwaldstadion bejubelt werden. Wenn das auch diesmal wieder der Fall wäre, dann wäre dies ein ungemein wichtiger Sieg, der viel Luft im Abstiegskampf bedeuten würde.

12.12.2015 \ 1. Mannschaft