In einem packenden kleinen Thüringen-Derby trennten sich beide Mannschaften am Sonntagnachmittag im Steigerwaldstadion mit 3:3 (1:2). Vor 5.925 Zuschauern entwickelte sich eine intensive Partie, in der Rot-Weiß nach einer furiosen Aufholjagd den Sieg noch aus der Hand gab.

Starker Start und früher Führungstreffer
Chfetrainer unserer Rot-Weißen Fabian Gerber vertraute auf eine offensive Aufstellung und brachte die Rückkehrer Sofiane Ikene und Obed Ugondu in die Startelf. Von Beginn an setzte Erfurt die Gäste aus Meuselwitz unter Druck und kam früh zu klaren Chancen. Nach einer Ecke (1.) verpasste Sofiane Ikene aus kurzer Distanz die Führung knapp, wenig später scheiterte Benjika Caciel an ZFC-Keeper Sedlak (2.).
In der 16. Minute war es dann so weit: Nach einer unübersichtlichen Szene im Strafraum ließ Sedlak einen Schuss von Raphael Assibey-Mensah nach vorne abprallen, Obed Chidindu Ugondu stand goldrichtig und staubte zum 1:0 ab. Ein perfekter Auftakt für den RWE-Angreifer nach seiner Rückkehr auf Grund einer Roten Karte in die Startelf.

Meuselwitz dreht die Partie
Die Gäste zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und nutzten defensive Nachlässigkeiten der Rot-Weißen eiskalt aus. Nach einer Hereingabe von der linken Seite köpfte Florian Hansch den Ball in Richtung Tor – Sofiane Ikene wollte auf der Linie retten, lenkte den Ball aber unglücklich mit dem Kopf über die eigene Linie (21.). Nur acht Minuten später drehte Meuselwitz die Partie komplett: Wieder durfte Pauling auf links ungestört flanken, Hansch hielt den Fuß hin – 1:2 (29.).
Kurz vor der Pause hatte Meuselwitz sogar das 1:3 auf dem Fuß, doch Christoph Pauling scheiterte freistehend an Lorenz Otto (45.). So ging es mit einem Rückstand in die Kabine.

Wolf-Doppelpack dreht die Partie
Zur zweiten Halbzeit reagierte Trainer Gerber doppelt: Ayooluwa Adesida und Pablo Santana Soares kamen für Benny Boboy und Louis Schulze. Der Wechsel zeigte sofort Wirkung. Erfurt kam mit enormem Druck aus der Kabine und schnürte den ZFC in der eigenen Hälfte ein.
Nur drei Minuten nach Wiederbeginn legte Ömer Uzun im Strafraum clever quer, Marco Wolf vollendete flach ins rechte Eck – 2:2 (48.). Und Erfurt blieb dran: Vier Minuten später fasste sich Wolf ein Herz und traf mit einem satten Distanzschuss aus rund 20 Metern ins rechte untere Eck – 3:2 (52.).
Der FC RWE war jetzt klar tonangebend, kombinierte gefällig und hatte durch Wolf und Ugondu weitere Chancen zur Vorentscheidung.

Ausgleich aus dem Nichts
Doch wie so oft in den jüngsten Duellen mit Meuselwitz: Ein Moment der Unachtsamkeit brachte den Gegner zurück. In der 69. Minute konnte Otto einen Schuss von Eckardt nur abklatschen, Christoph Pauling reagierte am schnellsten und staubte zum 3:3 ab. Der Ausgleich aus dem sprichwörtlichen Nichts.
Nur zwei Minuten später hätte Oke sogar das 3:4 erzielen können, doch Til Linus Schwarz rettete in höchster Not auf der Linie (71.). Danach drängte RWE zwar weiter auf das Siegtor, doch Meuselwitz verteidigte mit viel Leidenschaft und ließ in der Schlussphase kaum noch etwas zu.


Ein hochintensives und am Ende bitteres Duell für den FC Rot-Weiß Erfurt. Trotz klarer Überlegenheit in der zweiten Halbzeit und einer starken Vorstellung von Doppeltorschütze Marco Wolf reichte es nur zu einem Punkt. Damit bleibt Meuselwitz der ungeliebte Angstgegner, auch im sechsten Pflichtspiel in Folge konnte RWE keinen Sieg einfahren.

Tore:

  • 1:0 Ugondu (16.)
1:1 Ikene (ET, 21.)

  • 1:2 Hansch (29.)

  • 2:2 Wolf (48.)

  • 3:2 Wolf (52.)

  • 3:3 Pauling (69.)


26.10.2025 \ Profis