Am Samstag trennte sich unsere Mannschaft mit 1:1 vom FC Energie Cottbus. Nach einem ansehnlichen Ciccarelli-Tor in Halbzeit Eins glichen die Lausitzer in der Schlussphase der Partie aus. 18.674 Zuschauer sahen das Spitzenspiel im Stadion der Freundschaft.

Es war das drittbestbesuchteste Spiel der Liga-Geschichte: Energie Cottbus empfing Rot-Weiß Erfurt und die Stimmung hätte nicht besser sein können. "Das war große Werbung, für den nordostdeutschen Fußball und die gesamte Republik. Das ist Fußball, dafür arbeiten wir!", schwärmte RWE-Trainer Fabian Gerber nach der Partie. Erfreuliches gab es auch auf dem Aufstellungsbogen, der 22-jährige Lukas Schellenberg gab sein Regionalliga-Debüt im RWE-Tor, außerdem kehrte Romarjo Hajrulla nach ausgestandener Knieverletzung in den Kader zurück. Die tabellarische Ausgangssituation zwang RWE fast schon zum Sieg, mit einem Dreier hätte unser Team den Abstand zum Spitzenreiter auf einen Punkt einschmelzen können.

In der ersten halben Stunde fehlten auf beiden Seiten brenzlige Torraumszenen, "beide Seiten haben sich nichts geschenkt, Nervosität auf beiden Seiten gehört dazu bei so einer Kulisse", so Coach Gerber.

"Ein super Schuss" zur Erfurter Führung: Die 31. Minute

Dennoch fand unsere Mannschaft gut ins Spiel, belohnte sich für ihre gute Spielanlage in der 31. Minute. Nazzareno Ciccarelli spielte am linken Strafraumeck einen Doppelpass mit Artur Mergel und verschaffte sich so Platz an der Sechzehnerkante. Von dort schloss er aus halblinker Position trocken ab und versenkte den Ball flach ins kurze Eck. "Ein super Schuss von Reno", wie unser Coach sagte. Bis zur Halbzeitpause wusste Energie nicht zu antworten, ließ den Ball zwar gut laufen, aber Erfurt verteidigte seinen Strafraum wacker.

Erfurter "Riesenchance" auf die Entscheidung und der späte Schock

Die zweite Hälfte gehörte den Gastgebern, die nun erstarkten und sich einige vielversprechende Abschlussituationen herausspielten. Die Cottbuser Chancenverwertung allerdings war schwach, wie bei Maximilian Oesterhelweg, der vier Minuten nach Seitenwechsel aus guter Position und 16 Metern Torentfernung weit über das Tor von Lukas Schellenberg schoss. In der 67. Minute tosender Applaus aus dem prall gefüllten Gästeblock: Romarjo Hajrulla kam nach seiner Verletzung im Spiel gegen Altglienicke und langem Genesungsweg erstmals wieder für Rot-Weiß zum Einsatz. "Hintenraus wurde das Spiel wie erwartet zum Fight, Samu hat die Riesenchance, mit dem 2:0 wäre das Spiel durchgewesen", so Fabian Gerber über die Möglichkeit von Samuel Biek in der 81. Minute. Nach einer Ecke wurde der Ball verlängert und fiel am zweiten Pfosten bei ihm herunter. Der 25-Jährige war zu überrascht, um den Ball kontrolliert über die Linie zu drücken, und traf mit seinem Abschluss aus wenigen Metern nur den Pfosten. Und als wäre die verpasste Vorentscheidung nicht bitter genug, dauerte es nur drei Minuten bis zum darauffolgenden Ausgleich. Sidny Lopes Cabral verlor auf seiner linken Abwehrseite den Ball und Cottbus nutzte das gnadenlos aus. Flanke, Kopfball, Tor! Tim Heike köpfte ein zum 1:1-Endstand und zur Freude aller Heimfans. Fabian Gerber über die Szene: "Wir haben Cottbus eingeladen durch einen individuellen Fehler und den Ausgleich geschenkt. Aber das gehört auch zum Fußball, dass Spieler auch mal Fehler machen, gerade so ein junger Bursche wie Sidny mit 20 Jahren vor so einer Kulisse. Ein tolles Spiel gemacht und dann am Schluss einen Fehler. Den muss man ihm zugestehen, auch wenn es für uns extrem bitter ist."

So blieb es am Ende beim 1:1-Unentschieden und somit auch bei vier Punkten Vorsprung der Cottbuser auf RWE. Aber: "Solange es rechnerisch möglich ist, hofft man natürlich. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und wollen für unsere Fans ein Feuerwerk abfackeln beim letzten Heimspiel der Saison." Das steht am kommenden Sonntag an, am 21. Mai ist die BSG Chemie Leipzig im Steigerwaldstadion zu Gast.

Die Pressekonferenz und die Stimmen des Spiels gibt es ab jetzt bei uns auf YouTube: https://www.youtube.com/@FC-Rot-Weiss-Erfurt/video...

15.05.2023