Der FC Rot-Weiß Erfurt hat seine Pflichtaufgabe im Thüringenpokal souverän erfüllt und ist durch einen 4:0-Auswärtssieg beim Siebtligisten SV Grün-Weiß Siemerode ins Halbfinale eingezogen. Auf dem schwer bespielbaren Platz im Eichsfeld setzten sich die Rot-Weißen letztlich durch, auch wenn sich die Mannschaft von Chfetrainer Fabian Gerber vor der Pause und trotz früher guter Chancen zunächst schwer tat.

Vor dem Anpfiff setzte der FC Rot-Weiß Erfurt zudem ein starkes Zeichen für den regionalen Zusammenhalt: Cheftrainer Fabian Gerber überreichte im Namen des Vereins einen Spendenscheck über 500 Euro an den SV Grün-Weiß Siemerode. Die Unterstützung kommt der Nachwuchsarbeit sowie der Vereinsentwicklung des gastgebenden Clubs zugute. Eine Geste, die einmal mehr zeigt, wie ernst RWE das eigene Selbstverständnis als Teil der „Rot-Weißen Republik“ nimmt.

Schwieriger Start auf tiefem Geläuf

Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass der Untergrund das Spiel beider Teams beeinflussen würde. Mehrfach rutschten Spieler auf dem tiefen Rasen weg, präzise Kombinationen waren kaum möglich. Dennoch gehörte die Anfangsphase klar den Gästen aus der Landeshauptstadt: Bereits nach 60 Sekunden hatte Raphael Assibey-Mensah die Riesenchance zur Führung, traf jedoch nur die Latte. Auch Sejdo Durakovs Nachschuss wurde im letzten Moment geblockt.

Siemerode hielt kämpferisch dagegen und kam nach rund sieben Minuten selbst zur ersten Möglichkeit durch Moreno, dessen Abschluss Schlussmann Jadon Rodtnick stark parierte.

RWE zunehmend überlegen – aber ohne Ertrag

Die Erfurter steigerten sich im Laufe der ersten Hälfte, trafen jedoch erneut mehrfach das Aluminium: Sejdo Durakov (13.) und später Raphael Assibey-Mensah (19.) scheiterten jeweils an der Latte. Ein Treffer von Romarjo Hajrulla in der 26. Minute wurde aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen.

Trotz klarer Feldüberlegenheit fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Siemerode verteidigte leidenschaftlich und versuchte weiterhin, über Konter Nadelstiche zu setzen.

Doppelschlag vor der Pause: Führung und Rote Karte

In der 43. Minute platzte schließlich der Knoten: Nach einem Einwurf der Gastgeber eroberte der FC RWE den Ball und konterte mustergültig über Boipelo Mashigo und Artur Golubytskyi. Dessen Hereingabe rutschte zu Romarjo Hajrulla, der den Ball zum längst überfälligen 1:0 ins lange Eck drückte.

Kurz darauf folgte der nächste Schlüsselmoment: Siemerodes Meyer leistete sich eine Tätlichkeit gegen Hajrulla und sah die Rote Karte (44.). Erfurt ging somit mit einer 1:0-Führung und einem Mann mehr in die Pause.

Kontrollierte zweite Hälfte – Gäste erhöhen das Tempo

Nach Wiederbeginn bestimmte Erfurt das Geschehen komplett. Siemerode stand tief mit zehn Mann am eigenen Strafraum, während Rot-Weiß den Druck kontinuierlich erhöhte. Schüsse von Benny Boboy (47., 50.) und Romarjo Hajrulla (49.) sorgten regelmäßig für Gefahr.

Die Überlegenheit mündete schließlich in einer klaren Phase zwischen der 65. und 69. Minute. Nach einer Balleroberung am Strafraum setzte sich Benny Boboy durch und schob den Ball überlegt ins lange Eck. Nur wenig später köpfte Ayooluwa Adesida eine scharf getretene Ecke am langen Pfosten zum 3:0 ein.

85. Minute – 0:4: Joker Ugondu sticht

Der eingewechselte Obed Chidindu Ugondu vollendete in der 85. Minute nach Hereingabe von links am Fünfmeterraum zum 4:0-Endstand. Erfurt drückte zwischendurch auf ein mögliches 5:0, unter anderem verpasste Caciel kurz vor Schluss frei am zweiten Pfosten.

Pflicht erfüllt

Der FC Rot-Weiß Erfurt zeigte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten spielerisch klar überlegen und nutzte in der zweiten Hälfte die numerische Überzahl konsequent aus. Vor allem die Vielzahl herausgespielter Chancen unterstreicht den Klassenunterschied deutlich.

Endstand: SV Grün-Weiß Siemerode – FC Rot-Weiß Erfurt 0:4 (0:1)
Torschützen: Hajrulla (43.), Boboy (65.), Adesida (68.), Ugondu (85.)
Zuschauer: 1.148

Unser FC Rot-Weiß Erfurt steht damit verdient im Halbfinale des Thüringenpokals und untermauert seine Ambitionen, in dieser Saison den Landespokal zu gewinnen.

15.11.2025 \ Profis