Der FC Rot-Weiß Erfurt hat sich am 4. Spieltag der Regionalliga Nordost dem Halleschen FC in einem intensiven Duell knapp mit 1:2 geschlagen geben müssen. Vor 10.942 Zuschauern im Steigerwaldstadion lieferten unsere Jungs trotz 80-minütiger Unterzahl einen großen Kampf, wurden am Ende aber unglücklich bestraft.


Erste Halbzeit: Früher Schock und wilder Schlagabtausch

Das Spitzenspiel begann mit einer Verzögerung von vier Minuten. beide Teams nutzten die Zeit für ein gemeinsames Zeichen zur Reform der Aufstiegsregelung. Von Beginn an drückten die Gäste aus Halle, während Rot-Weiß zunächst tief stand und versuchte, die Räume eng zu machen.
Bereits in der 10. Minute dann der Schockmoment: Benny Boboy verlor als letzter Mann den Ball und trifft anschließend Bocar Baro unglücklich. Das Schiedsrichtergespann wertete die Aktion als Notbremse. Folglich musste Boboy früh mit Rot vom Platz. Fortan musste RWE fast die komplette Partie in Unterzahl bestreiten.
Trotz der numerischen Unterlegenheit gaben sich unsere Jungs nicht geschlagen. Stanislav Fehler hämmerte einen Freistoß aus 30 Metern an die Latte (18.), kurz darauf scheiterte auch Obed Ugondu freistehend an HFC-Keeper Müller (43.). Auf der Gegenseite rettete Keeper Lorenz Otto mehrfach in höchster Not, unter anderem lenkte er einen Schuss von Schmedemann spektakulär an die Latte (22.). Mit großem Einsatz verteidigte Erfurt das 0:0 bis in die Pause.

Zweite Halbzeit: Führung, Elfmeter, bittere Schlussphase

Mit Beginn der zweiten Hälfte zeigte Rot-Weiß sofort, dass man auch in Unterzahl mutig nach vorne spielen wollte – und wurde belohnt: In der 49. Minute behauptete sich Ugondu stark, legte auf Benjika Caciel, und der traf abgefälscht zur umjubelten 1:0-Führung. Das Steigerwaldstadion bebte.
Doch Halle antwortete. Im Duell zwischen Maxime Awoudja und Baro kam der Hallenser zu Fall und erhielt den Pfiff. Die TV-Bilder belegten allerdings, dass Awoudja zwar Baro am Fuß traf, der HFC-Spieler zuvor jedoch selbst den Erfurter an der Wade getroffen hatte. Fatlum Elezi verwandelte sicher zum 1:1 (63.). Danach drückten die Gäste auf den Siegtreffer, doch Rot-Weiß warf sich mit allem, was noch im Tank war, in die Zweikämpfe. Otto und die Abwehr um Ikene und Moritz verhinderten mehrfach den Rückstand.

Als alle schon mit einem Punkt rechneten, kam die kalte Dusche: Nach einem langen Einwurf von Jan Löhmannsröben stieg Burim Halili in der Nachspielzeit am höchsten und köpfte zum 1:2-Endstand ein (90.).

Trotz der frühen Roten Karte gegen Boboy zeigte der FC Rot-Weiß Erfurt eine kämpferisch herausragende Leistung. Über 80 Minuten hielt das Team in Unterzahl gegen einen spielstarken Halleschen FC dagegen, erarbeitete sich selbst Großchancen und ging sogar in Führung. Am Ende kostete eine Standardsituation in der Nachspielzeit den verdienten Punkt.
Die Zuschauer im Steigerwaldstadion verabschiedeten ihre Mannschaft dennoch mit viel Applaus. Es bleibt das Gefühl als hätte Rot-Weiß heute mehr verdient gehabt.

23.08.2025 \ Profis