Am Dienstagabend kam unser FC Rot-Weiß nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen den FSV Luckenwalde hinaus. Im mit 3667 Zuschauern besetzten Steigerwaldstadion reichte den Gästen ein Elfmeter zum Punktgewinn, unser Team konnte aus großem Chancenwucher nicht ausreichend Kapital schlagen. "Das war heute ein Spiel auf ein Tor. Luckenwalde hat mit Mann und Maus verteidigt. Wenn ein Gegner nur auf Verteidigen und Zerstören aus ist, ist es schwer, sich gute Chancen rauszuspielen. Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft, mit dem Ergebnis natürlich nicht", so RWE-Trainer Fabian Gerber nach dem Spiel. Trotz des unglücklichen Spielverlaufs könne man daran arbeiten, dass "der letzte Pass besser kommt, mehr Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit in die Aktionen."

Die Partie startete gemächlich, die beiden Mannschaften begannen den Abend damit, sich abzutasten. In der 6. Spielminute die erste Möglichkeit für Rot-Weiß: Keliano Tavares versuchte per Freistoßflanke, Ben-Luca Moritz einzusetzen. Dessen Kopfball wurde aber nicht zur Gefahr, flog als Bogenlampe über das Gästetor. Nur zwei Minuten später landete eine Flanke von Artur Mergel am langen Pfosten bei Kay Seidemann, der viel Zeit hatte, den Ball runterzunehmen, aus spitzem Winkel aber an Luckenwalde-Torhüter Nicolas Tix scheiterte. Rot-Weiß zeigt sich nach kurzem Abtasten engagiert, Ungenauigkeiten hinderten unser Team aber immer wieder daran, den FSV ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Nach gut 25 Minuten: RWE wird gefährlicher

Der am Dienstagabend umtriebige Tavares kam dann in Minute 26 aus guter Position zum Abschluss. Nachdem er links in den Strafraum eingedrungen war und zwei Luckenwalder hatte aussteigen lassen, visierte er per Schlenzer die lange Ecke an, verfehlte den Winkel aber knapp. Nur drei Minuten darauf die erste richtig dicke Möglichkeit: Til Linus Schwarz hatte 30 Meter vor dem Gäste-Kasten viel Raum und fasste sich ein Herz, sein strammer Schuss flog nur wenige Zentimeter über Tix' Tor hinweg. Der Versuch von Schwarz blieb das Highlight einer eher dürftigen ersten Hälfte.

Aus 0:0 mach 1:1 - Zwei Tore in drei Minuten

Die erste nennenswerte Szene des zweiten Durchgangs lieferte nach einer knappen Stunde widerum Tavares. Mergel legte im Strafraum auf ihn ab, der Schuss des Franzosen aus acht Metern knallte aber an die Latte des Luckenwalde-Tores und von dort ins Toraus. In Minute 66 dann wie aus dem Nichts ein Pfiff, Schiedsrichter Lars Albert zeigte auf den Erfurter Elfmeterpunkt. Ein Handspiel von Abou Ballo soll das Vergehen gewesen sein. Gäste-Kapitän Christian Flath versenkte den fälligen Strafstoß gegen Franco Flückiger. Ein Tiefschlag, sollte man meinen, doch die Antwort unserer Jungs ließ nur drei Minuten auf sich warten. Der eingewechselte Osawe erwies sich erneut als Ass im Ärmel von Trainer Fabian Gerber und steckte auf Artur Mergel durch, der den Ball frei vor dem Tor nur noch an Nicolas Tix vorbei ins Tor drücken musste.

Rot-Weiß verpasst den Lucky Punch

In der Schlussviertelstunde spielte dann nur noch RWE. Je näher das Spiel sich dem Ende zuneigte, desto gefährlicher wurden die Erfurter Chancen. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde Ciccarelli acht Meter vor dem Tor mit einem abgefälschten Ball überrascht, versuchte es per Chip, legte den Ball aber knapp drüber. Drei Minuten später flankte Nazzareno Ciccarelli einen Halbfeld-Freistoß rein, der perfekt auf Patrick Nkoas Kopf landete, sein Kopfball klatschte an den Innenpfosten. Inzwischen musste man hier von großem Glück für die Gäste sprechen, dass es noch 1:1 stand. In der Schlussminute das letzte Aufbäumen gegen die Punkteteilung von Ciccarelli. Der zog von links in den Strafraum ein, traf aber mit seinem Versuch widerum den Pfosten.

So ging das Spiel, sowohl unglücklich als auch unbefriedigend für unseren FC Rot-Weiß, mit 1:1 zu Ende. Hier war deutlich mehr drin. So sah es auch der einzige Rot-Weiß-Torschütze des Abends, Artur Mergel: "Wir waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft, haben nach dem 0:1 eine sehr gute Reaktion gezeigt und schnell ausgeglichen. Wir wollten unbedingt drei Punkte und die hätten wir auch verdient gehabt. Wir haben einen guten Ball und uns viele Chancen erspielt, müssen aber weiterhin zielstrebig sein." Der Spielplan gibt keine Zeit zum Hadern, schon am Samstag trifft RWE im Steigerwaldstadion auf die Viktoria aus Berlin. Um deren Qualitäten weiß Mergel, "das ist eine Mannschaft mit super Einzelspielern, die in der Rückrunde sehr gut drauf ist. Aber wir spielen zuhause, hier müssen wir eine Macht sein und für jeden Gegner eklig. Ich bin guter Dinge, dass wir die drei Punkte am Samstag hierbehalten."

29.03.2023